Winterzeit – Erkältungszeit. Das scheint ein unerschütterlicher Grundsatz zu sein und so selbstverständlich, dass es vor allem im Herbst und Winter total normal ist, wenn man wieder alle nacheinander krank sind.
Ich mag mich weit aus dem Fenster lehnen damit, aber: Quatsch! Krank sein hat nichts mit der Jahreszeit zu tun und auch nicht so viel damit, dass alle um einen herum krank sind. Die persönliche Gesundheit, hängt zu allererst mit dem eigenen Immunsystem zusammen.
In diesem Artikel erfahrt ihr:
- Warum Gesundheit im Kopf anfängt,
- Welche Yoga-Übungen euer Immunsystem gut unterstützen und
- Wie ihr euch sonst noch etwas Gutes tun könnt, um gesund zu bleiben.
Gesundheit beginnt im Kopf
Kennt ihr die „selbsterfüllende Prophezeiung“? Bestimmt. Wenn wir vor einem Vortag vor einer Gruppe einreden, dass es bestimmt ganz schlimm wird, wir ausgelacht werden und die Leute denken, wir könnten gar nichts. – Naja, dann wird es wohl eher auch in diese Richtung gehen. Am Ende hatten wir ja dann sogar noch Recht und wussten natürlich von Anfang an, dass das nichts werden konnte.
NEIN! Haben wir uns nämlich schön eingeredet.
Genauso ist es mit der Gesundheit: Beim kleinsten Schnief heißt es: „Oh, ich glaube, ich werde krank.“. Das Kind hustet aus Versehen kurz: Schiefe Blicke vom Nachbartisch. Leider sind wir so sozialisiert, dass normale „Körpergeräusche“, die halt mal vorkommen, direkt was mit Krankheit zu tun haben müssen. Und damit verbunden direkt mit der Angst, selbst krank zu werden. Sich anzustecken. Das scheint tief in uns verankert.
Umdenken hilft
Anstatt mit der Angst vor dem Krankwerden oder Sich-Anstecken durch die Gegend zu laufen, sollten wir uns selbst bestärken. Zum Beispiel mit den Worten:
Ich bin voller Kraft. Ich habe einen gesunden Körper. Mein Immunsystem ist stark.
Diese oder ähnliche kurze Sätze lassen sich auch gut in eine Meditation einbauen, um uns so immer mehr vom Kopf her zu stärken. Denn die Gedanken haben einen direkten Einfluss auf den Körper.
Mit diesen Yoga-Übungen könnt ihr euer Immunsystem gut unterstützen
Zum Glück beeinflusst nicht nur der Kopf den Körper, sondern auch der Körper den Kopf. Wenn wir nämlich tatsächlich voller Kraft, stark und gesund sind, merkt das irgendwann auch die widerspenstigste Hirnzelle. Meine Top 5 Übungen für ein starkes Immunsystem sind:
Atmen, Atmen, Atmen.
Geht raus, atmet tief ein und tief aus. Frische Luft versorgt euren Körper mit Sauerstoff, der für so viele Prozesse essentiell ist. Wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr was los werden müsst, streckt beim Ausatmen die Zunge weit raus und atmet geräuschvoll durch den Mund aus (Löwenatmung). Kombiniert mit neuer frischer Luft durch die Nase spült das euer System gut durch und befreit euch von eventuellen Eindringlingen.
Sphinx
Die Sphinx tut sowohl eurer Milz als auch euren Nieren etwas Gutes. Die Milz wird über die Dehnung der Körpervorderseite angesprochen, da dort der Meridian entlang läuft. Die Nieren werden durch die leichte Kompression aktiviert.
So geht’s:
Schnappt euch ein dickes Kissen oder Bolster und legt es neben euch. Kommt in Bauchlage. Nun platziert ihr eure Ellenbogen unterhalb der Schultern. Die Unterarme zeigen parallel nach vorne. Tada! Schon fertig.
Wenn ihr es euch bequemer machen wollt, legt euch das Bolster unter Brust oder Bauch. Je näher das Bolster zu den Hüften kommt, desto intensiver wird die Haltung.
Bleibt dort für bis zu 10 Minuten und spürt dann eine Weile in neutraler Bauchlage nach.
Let`s twist again
Auch hier zählt: Alles raus, was keine Miete zahlt. Wenn ihr euch regelmäßig in gedrehte Haltungen begebt, wringt ihr euren Körper aus. So fliegt alles, was schädlich sein könnte, frühzeitig wieder raus.
Leichte twists könnt ihr einfach im Sitzen jederzeit einbauen:
- Richtet eure Wirbelsäule auf und zentriert euch mit dem Blick nach vorne.
- Hebt mit der Einatmung die Arme nach oben über den Kopf.
- Mit der Ausatmung dreht euch nach rechts, sodass die linke Hand am rechten Knie landet. Die rechte Hand landet hinter euch.
- Kommt mit der Einatmung zurück zur Mitte. Die Arme heben wieder über den Kopf.
- Dreht euch mit der Ausatmung zur linken Seite, sodass die rechte Hand im linken Knie landet. Die linke Hand landet hinter euch.
Führt diese Bewegung im Rhythmus eurer Atmung eine Weile im dynamischen Wechsel durch. In der letzten Runde könnt ihr auf jeder Seite einige Atemzüge verweilen.
Heizt euch ein!
Vor allem in der kalten Jahreszeit, ist es wichtig, dass wir aus uns heraus warm bleiben. Das funktioniert gut mit diversen Übungen für die Bauchmuskeln. Die haben auch eine aktivierende Wirkung auf unseren Solarplexus. Core-Training bringt euer inneres Feuer zum lodern und das ist super für das Immunsystem.
Supta Badha Konasana
Diese Haltung ist eine regenerative Haltung und gibt eurem Körper die Möglichkeit zur Entspannung und Regeneration. Gleichzeitig spricht sie auch viele wichtige Organe direkt oder über deren Meridiane an. Das Beste ist: Supta Badha Konasana kann man wirklich IMMER vor dem Einschlafen für ein paar Minuten halten:
- Kuschelt euch schon ins Bett ein und macht es euch in Rückenlage bequem.
- Bringt nun die Fußsohlen aneinander und lass die Knie auseinanderfallen.
- Die Arme können liegen, wo immer es sich gut anfühlt.
Optional könnt ihr eure Knie mit Kissen oder Decke von unten polstern oder euch mit dem Rücken auf ein dickes Kissen legen, sodass der Oberkörper leicht erhöht ist.
Und wenn es mal kein Yoga sein soll?
Dann achtet ihr auf eine grundsätzlich gesunde Ernährung mit vielen Vitaminchen; viel Bewegung inklusive Schwitzen; viel frische Luft und viel Tageslicht; viel lachen und Frohsinn und auf den Gedanken: Ich bin gesund und stark.
Denn wenn das Immunsystem funktioniert, dann wird man nicht krank. Auch nicht, wenn alle um einen herum munter schniefen.