Wer kennt’s nicht? Ihr fühlt euch gestresst. Irgendwas ist immer und vor allem meistens ein bisschen zu viel. Ihr findet keine Sekunde, um einmal tief durch zu atmen; keinen Augenblick, um genussvoll an eurem Kaffee zu Schlürfen. Und während ihr so durch den Alltag hetzt, baut sich der Stress immer weiter auf. Aber hey, der nächste Urlaub kommt ja bald. In diesem Artikel erfahrt ihr:
- Wie wir uns für gewöhnlich im Alltag bewegen,
- Welche Rolle unsere Körpermitte und unsere Füße bei bewussten Bewegungen spielen,
- Warum ins Schwitzen kommen so wichtig für die Entspannung ist und
- Mit welchen kleinen Tricks ihr mehr Entschleunigung in euren Alltag bringen könnt.
Wie bewegst Du Dich durch Deinen Alltag?
Stell Dir vor, Du sitzt am Schreibtisch. Der Kaffee ist leer und Du machst Dich auf den Weg in die Küche, um Nachschub zu besorgen: stehst auf, gehst rüber, machst einen Kaffee, kommst zurück, setzt Dich wieder, nimmst einen Schluck. – Was ist auf dem Weg alles passiert? Weißt Du auch nicht so genau? Keine Sorge, damit bist Du nicht alleine.
Wir bewegen uns sehr unbewusst durch unseren Alltag. Der Körper funktioniert einfach. Wir müssen nicht viel Hirnschmalz aufwenden, um von A nach B zu kommen oder alltägliche Sachen zu erledigen. Deswegen merken wir manchmal gar nicht, wie wir Dinge machen. Oder ob wir sie überhaupt machen (Ist der Herd aus???).
Das ist gut, denn so ist sichergestellt, dass die „Basisfunktionen“ zur Fortbewegung und Versorgung in fast allen Fällen reibungslos funktionieren. Das ist schlecht, weil durch die unbewusste Bewegung oft Unfälle entstehen – das musst gar nichts Schlimmes sein, aber ein blauer Fleck hier oder umgeknickt da – das sind Dinge, die passieren, wenn wir unseren Bewegungen zu wenig Aufmerksamkeit schenken.
Ein paar Fragen für Dich:
- Wie stehst Du da, wenn Du auf den Bus oder die Bahn wartest?
- Wie bewegst Du Dich, wenn Dir etwas runterfällt oder Du etwas Schweres aufheben musst?
- Wie läufst Du?
- Wie setzt Du Dich hin und wie stehst Du auf?
- Wie sitzt Du an Deinem Schreibtisch?
Wir bewegen uns also unbewusster durch den Alltag als uns lieb ist. Und weil unser Kopf permanent mit den „wichtigen Dinge“ beschäftigt ist, passieren Unfälle. Doch keine Sorge, Hilfe ist auf dem Weg.
Welche Rolle spielen unsere Körpermitte und unsere Füße bei bewussten Bewegungen?
Das Schöne ist ja, dass unser Körper mit vielen tollen Bestandteilen ausgestattet ist, die uns durch die Welt tragen. Füße zum Beispiel. Beine, unsere Mitte; eigentlich alles am Körper sorgt dafür, dass wir uns durch den Alltag bewegen können. Warum dem also nicht mehr Beachtung schenken?
Denn je achtsamer wir uns durch den Alltag bewegen, desto mehr können wir dabei eine kleine Insel der Ruhe finden. Die wird mit der Zeit größer und größer, sodass wir uns auch in stressigen Situationen entspannen und stabil durchs Leben gehen können.
Die Rolle der Körpermitte
Unser Rumpf sorgt dafür, dass wir aufrecht stehen können. Das machen wir nur leider fast nie. Das gilt auch für das Sitzen. Die meisten von uns gehören zur Kategorie „nasser Sack“ und haben dadurch nicht nur Rückenschmerzen, sondern meist auch einen verspannten Nacken und vielleicht sogar Verdauungs- oder Atemprobleme. Denn wer krumm sitzt, gibt seinen Organen gar nicht mehr den Platz, den sie verdienen.
Die Devise heißt: Baumuskeltraining! Ein paar Übungen dazu findet ihr in meinem Video unten.
Die Rolle der Füße
Unseren Füßen schenken wir meist wenig Beachtung. Wenn dann, im Sommer, wenn es Zeit ist, Schuhe und Socken auszuziehen. Dabei leisten sie so viel jeden Tag. Solange wir nicht Sitzen oder Liegen, sind die Füße das, was Dich durch’s Leben trägt. Schade eigentlich. Denn durch die Füße können wir so viel mehr Entspannung in unseren Alltag bringen.
Wenn wir unsere Füße gut erden, wenn wir so richtig fest auf dem Boden stehen, dann bewirkt das eine Welle der Aufrichtung durch den ganzen Körper. Nicht nur das! Mental spüren wir: Hey, da ist der Boden unter meinen Füßen. Ich bin sicher. Ich stehe stark und gehe selbstbewusst einher. Wie cool ist das! Krönchen richten und auf geht’s!
Tipps zum richtigen Stehen findet ihr ebenfalls im Video.
Warum ist ins Schwitzen kommen so wichtig für die Entspannung?
Nun gehen wir also aufrecht durchs Leben, nutzen unsere Bauchmuskeln nicht nur im Stehen, sondern auch beim Hinsetzen und Aufstehen. Die Füße können wir auch wunderbar im Sitzen erden und so schön gerade sitzen. Bye bye, nasser Sack!
Trotzdem fühlt ihr euch noch gestresst im Alltag? Und ihr wisst nicht warum?
Die Erklärung ist vielleicht ganz einfach: Viele von uns gehen einer mentalen Arbeit nach. Wir sitzen an einem Rechner und arbeiten nicht körperlich. Vielleicht geht ihr zum Sport, vielleicht aber auch nicht – ist ja gar keine Zeit da! Vielleicht geht ihr auch „nur“ zum Yoga. Und genau da findet sich der Kern des Problems: Denn im Alltag, auch in „Schreibtischjobs“ wird es stressig. Wir sitzen also da, lächeln nett im Meeting und fressen Frust und Stress in uns rein. Die Schultern machen dicht, der Magen verkrampft sich, die Stirn kräuselt sich und die Zähne werden zusammengebissen.
Lasst es raus!
Kommt einmal am Tag so richtig aus der Puste! Das muss gar nicht lange dauern. Mein Büro z.B. liegt im 13. Stockwerk. Einfach morgens mal die Treppe anstatt des Aufzugs nehmen und schwups, fühle ich mich entspannter. Zeitaufwand: 5 – 10 Minuten. Und da hoch muss ich ja sowieso.
Durch das ins Schwitzen kommen und den Kreislauf ankurbeln, können wir unser aufgestautes Adrenalin abbauen, was wir durch stressige Situationen in uns Reinfressen. Oft reichen da tatsächlich 5 – 10 Minuten. Neben klassischen Übungen, die wir im Video machen, geht auch sowas wie: ein Kissen prügeln, laut schreien, tanzen – oder eben: Treppen steigen.
Mit welchen kleinen Tricks kannst Du mehr Entspannung in Deinen Alltag bringen?
Das klingt jetzt irgendwie alles viel und löst noch mehr stressige Gedanken aus? Muss es gar nicht. Bewusste Bewegung in den Alltag zu integrieren klappt ganz leicht.
Meine Tricks dazu
Investiere einmal eine halbe Stunde und schaue mein Video an, damit Du vor allem die Basics zur inneren Aufrichtung kennst.
Wenn Du das hast, kannst Du diese immer wieder in Deinen Alltag einbauen:
- Beim Warten auf die Bahn oder den Bus.
- Beim Sitzen im Meeting.
- Beim Hinsetzen und Aufstehen, wenn Du auf Toilette gehst.
- Beim Zähneputzen.
- Beim Kochen.
Du wirst merken: Nach und nach schleicht sich mehr Bewusstsein in Deinen Alltag ein. Die Inseln der Ruhe werden immer größer. Du stehst stabiler im Leben und Dich kann immer weniger umhauen. Viel Spaß bei Deiner Erkundungstour!