Yin Yoga Übungen für das Herz

Das Herz, der Dünndarm und die Liebe in der TCM

Das Herz ist in der westlichen Medizin das wichtigste Organ überhaupt. Es hält uns am Leben und es steht wie kein anderes Organ für die Beziehung zu anderen Menschen und natürlich – für die Liebe. Wenn es unserem Herzen nicht gut geht, dann sind wir traurig und fühlen uns einsam. 

In diesem Artikel erfahrt ihr: 

  • Was passiert, wenn wir uns nicht gut um unser Herz kümmern, 
  • Warum der Dünndarm in der Traditionellen Chinesischen Medizin mit dem Herzen in Verbindung steht, 
  • Wie euch Yin Yoga dabei helfen kann, in Phasen von akuter Traurigkeit einfühlsam mit euch selbst zu sein. 

Was passiert, wenn wir uns nicht gut um unser Herz kümmern? 

Die Gesundheit unseres Herzens ist für uns lebenswichtig. Natürlich vor allem, weil durch das Pumpen dieses Muskels das Blut durch unseren Körper fließen kann.  Somit hat das Herz vor allem Einfluss auf unser cardio-vaskuläres System – also alles, was mit der Durchblutung zu tun hat. Wenn wir uns nicht gut um unser Herz kümmern, kann es zu einem zu hohen oder zu niedrigen Blutdruck kommen; der Herzschlag kann unregelmäßig werden; und auch die Verdauung kann beeinträchtig werden.
Es ist wichtig, dass wir uns sowohl physisch durch ausreichend Bewegung und eine moderate Beanspruchung, als auch psychisch durch Selbstfürsorge oder den Kontakt zu anderen Menschen, gut um unser Herz kümmern. 

Warum werden in der TCM Herz und Dünndarm in Verbindung gebracht? 

Das emotionale Thema des Herzens ist die Liebe. Der Kontakt zu anderen Menschen, die Beziehungen, in denen wir zu anderen Lebewesen stehen. Klar, dass uns gesunde Beziehungen besser tun als ungesunde. Und hier kommt der Dünndarm ins Spiel: In seiner Rolle im Verdauungsprozess ist er dafür verantwortlich, sich die unverdaute Nahrung aus dem Magen genauer anzusehen. Was kann weg? Was wollen wir weiter behalten? Der Dünndarm entscheidet zwischen den gesunden und ungesunden Bestandteilen der Nahrung.
Diese natürliche Intelligenz besitzt auch das Herz: Ohne Nachdenken wissen wir sofort, was gut oder schlecht für uns ist. Und so passen diese beiden Organe dann doch irgendwie gut zusammen. 

Wie hilft euch Yin Yoga in Phasen akuter Traurigkeit? 

Klar, wir alle wünschen uns, dass wir glücklich und zufrieden leben. Voller Leichtigkeit durch die Welt hüpfen und einen Regenbogen hinter uns herziehen dabei. Aber so ist das Leben nicht. Es wird immer wieder Augenblicke oder Phasen von Traurigkeit, kleiner Depressionen oder mit dem Gefühl von Einsamkeit geben. Good News: Mit Yin Yoga kommen wir da besser durch. 

Meine Top 3 Yin Yoga Übungen für Herz und Dünndarm nach TCM 

Irgendwann ist jede(r) einmal traurig oder fühlt sich einsam. Mit diesen kleinen Übungen geht es euch bestimmt ein bisschen besser: 

Adler-Arme 

Zum Start dieser kleinen Übungsreiche kümmern wir uns zuerst um unsere Schultern. Die tragen nämlich oft die Last von Traurigkeit in Form von Verspannungen.
Die Adler-Arme könnt ihr im Stehen oder im Sitzen üben – wichtig ist nur, dass euer Rücken dabei aufgerichtet ist. 

  • Öffnet die Arme zuerst weit und kreuzt dann die ausgestreckten Arme so vor eurem Körper, dass der rechte Ellenbogen unter dem linken landet. 
  • Beugt dann die Arme, sodass sich die Hände eurem Gesicht nähern. Entweder haltet ihr die Handrücken aneinander oder greift die Hände umeinander, sodass ihr die Hände verschränkten könnt. 
  • Schiebt die Ellenbogen gedanklich von eurem Körper weg und hebt sie physisch ein Stück höher – so als würde jemand an euren Händen nach oben ziehen. Die Schultern bleiben entspannt unten. 

Haltet das für 10 tiefe Atemzüge und wechselt dann die Seiten.  

Anahatasana 

Anahata ist das Sanskrit-Wort für „Herz“. Deswegen wird die Übung auch „schmelzendes Herz“ genannt. Habt ein dickes Kissen oder Bolster bereit.

  • Kommt in den Vierfüßlerstand; die Hände sind unter den Schultern, die Knie unter den Hüften. 
  • Krabbelt eure Hände so weit es geht nach vorne. Die Hüfte und die Knie bleiben, wo sie sind. 
  • Hier kommt eventuell euer Bolster zum Einsatz: Legt euren Oberkörper auf dem Bolster ab. Die Arme sind nach vorne ausgestreckt. Vielleicht leicht V-förmig. 
  • Ihr könnt die Übung auch ohne Kissen üben und dann die Stirn (oder das Kinn und die Brust) auf dem Boden ablegen. 
  • Ganz dem Namen nach schmelzt ihr bestimmt nach und nach weiter Richtung Boden. 

Haltet die Position für 20 Atemzüge oder länger. Dann könnt ihr euch in eine Kindeshaltung begeben: Dazu setzt ihr einfach den Po auf den Fersen ab. Dort spürt ihr nach. 

Shoulder Bridge 

Für das absolute Gefühl, gehalten und beschützt zu sein. Je nach Intensität könnt ihr mit einer gerollten Decke oder einem Bolster arbeiten. 

Euer Hilfsmittel der Wahl legt ihr parallel zum kurzen Mattenrand auf eure Matte – und zwar so, dass nach oben noch genug Platz ist, dass euer Kopf noch auf der Matte liegen wird.

  • Schnappt euch auch noch etwas zum Zudecken und macht es euch bequem. 
  • Wenn ihr euch ablegt, landen eure Schultern derart auf Bolster und gerollter Decke, dass die Schulterblätter „nach hinten überhängen“. Bolster oder Decke befinden sich also in etwa auf der Höhe des BH-Verschlusses. Die Arme liegen ebenfalls oberhalb des Hilfsmittels und sind zu den Seiten ausgestreckt. 
  • Lasst euch sinken. Vertraut auf das Gehalten-werden. Atmet tief durch. 

Nehmt euch am Ende der kleinen Übungsreihe gerne etwas Zeit für einen Moment Ruhe und bewusstes Atmen. Ihr könnt die Atemübung auch in der Position der unterstützten Schulterbrücke durchführen. 

Voller Atem, weites Herz, viel Platz für die Liebe 

Mit der Drei-Phasen-Atmung fördern wir nicht nur eine vollständige Atmung, sondern geben unserem Herzen ganz bewusst richtig viel Platz, um sich (wieder) zu öffnen. 

Setzt oder legt euch bequem hin. 

  • Atmet einige Male ganz natürlich ein und aus. Dabei könnt ihr zählen, wie lange die Ein- und Ausatmung jeweils dauern. Wählt dann die höhere beider Zahlen und passt die andere langsam daran an. Ein- und Ausatmung sollen gleich lang werden. 
  • Wenn ihr das habt, schickt ihr den Atem zuerst nur in den Bauch. Der Bauch wird dabei dick und rund. Mit der Ausatmung kommt der Bauch in eine neutrale Position. Wiederholt die Bauchatmung für 6 Runden. 
  • Für die zweite Phase atmet ihr die gleiche länge (oder mehr) ein. Diesmal zuerst in den Bauch und dann weiter in den Brustraum. Weitet eure Rippen in alle Richtungen und geht euch Raum. Die Ausatmung entweicht zuerst aus dem Brustraum und dann aus dem Bauch. Wieder für 6 Atemzüge. 
  • In der dritten Phase atmet ihr zuerst in den Bauch, dann den Brustraum und zuletzt bis unter die Schlüsselbeine. Der Rückweg in umgekehrter Reihenfolge: Zieht Schlüsselbeine, Brustraum und dann den Bauch leicht zur Mitte. Hier atmet ihr für 12 Atemzüge. 
  • Wiederholt dann Phase 2 für 6 Runden. 
  • Zuletzt endet ihr mit 6 Runden der Bauchatmung. 

Spürt noch eine Weile nach. Falls ihr im Sitzen geübt habt, legt euch dazu entspannt in Rückenlage oder lehnt euch an – keine Anstrengung mehr. 

Der positive Effekt von Yin Yoga und Atemtechnik auf Herz und Dünndarm 

Wenn wir mit diesen Übungen für unser Herz und unseren Dünndarm sorgen, kommen wir leichter durch schwierige Zeiten. Sie helfen uns (wieder) Freude zu empfinden, uns selbst und andere zu akzeptieren. Und natürlich Liebe uns selbst und anderen gegenüber zu empfinden – und annehmen zu können. 

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